Ludwigsluster Straße, Schützenhaus
Ein historischer Spaziergang durch die Ludwigsluster Straße und das Schützenhaus von Neustadt-Glewe.
(von Gerhard Düker)
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Der Verkehrsmast auf der Ludwigsluster Kreuzung dürfte noch vielen alten Neustädtern in Erinnerung sein. Diese Aufnahme ist nach dem 14.April 1935 entstanden. An diesem Tag bezog die erste Belegschaft das am See erbaute Lager des Reichsarbeitsdienstes. Unter dem Hinweisschild „See“ wurde das Zusatzschild „RAD“ (Reichsarbeitsdienst) angebracht.
Diese Aufnahme stammt aus den 1960er Jahren. Tiefer gesetzt hat man die Hinweisschilder noch mal angebracht und darunter die Richtungen auf Russisch ergänzt.
Noch stehen die Häuser Ludwigsluster Straße 01 und 02.
Das Haus Ludwigsluster Str. 01 wurde 1870 von Stellmachermeister Rudolf Krey gebaut. Es wurde als viertes Gebäude vor dem Schweriner Tor errichtet.
Die Nummer 02 ist bereits auf einer Karte von 1859 eingezeichnet. Es muß etwa zeitgleich mit dem Schützenhaus (1852) gebaut worden sein.
Hier sehen wir den Bau des Kreisels.
Und so sah er nach der Fertigstellung und Gestaltung im Mai 1998 aus.
Das „Hotel zur Linde“, vermutlich erbaut 1891 als Podein-` scher Saal, wurde noch 1917 von Otto Podein geführt.
Bereits im November 1850 wird ein Gastwirt Podein erwähnt. 1925 finden wir es nicht mehr im Hotelverzeichnis. Bis Mitte Dezember 1937 war der städtische Kindergarten hier untergebracht war.
Vom „Hydraulik Nord“ wurde das Gebäude Anfang der 1980er Jahre saniert.
Im Juli 2002 wurde mit den Abrissarbeiten für den Lidl-Markt begonnen.
Das ist der Lidl im November 2003.
Ende März wurde 1882 in der Alten Burg die neue Baugewerk-, Maschinen- Mühlenbauschule eingerichtet. Zwölf helle und geräumige Klassenzimmer standen nach dem Umbau zur Verfügung. Der 30.März 1882 kann als Geburtstag unseres Technikums angesehen werden. An diesem Tag wurde der Vertrag zwischen der Stadt und Direktor Jentzen, dem Besitzer und Leiter der Anstalt, unterzeichnet.
Am 1. April 1888 geht die Schule unter Bürgermeister Schlüter in das Eigentum der Stadt über.
Da die Besucherzahl inzwischen auf 128 gestiegen war, reichten die Räume in der Alten Burg nicht mehr aus. Die unterste Maschinenbauklasse musste im Saal des Hotel Koropp (zu DDR - Zeiten Hotel „Theodor Körner“) untergebracht werden.
Aber auch im Hotel Koropp wurde es bald zu eng. Es wurde der Neubau eines Gebäudes beschlossen.
Am 4. November 1890 wurde das neue Technikum eingeweiht (Bild oben links).
Um dem Andrang am Technikum Rechnung zu tragen, ließ die Stadt 1893 unter Leitung von Senator Lindig der Seitenflügel anbauen. (Bild ganz oben rechts).
1900 erfolgte der Neubau des großen Saales (Bild oben links).
Zu dieser Zeit unterrichtete die Anstalt in folgende Abteilungen:1. die Maschinen-Ingenieur- Schule, 2. die Maschinen- und Mühlen- Techniker- Schule, 3. die Werkmeister- Schule und 4. die Müller- Schule.
Auf Anregung von Direktor Bellot wurde 1905 ein Elektrizitätswerk neben dem Hauptgebäude errichtet, das zugleich Laboratorium und Übungsraum für das Technikum war. Neben der Schlosserwerkstatt mit Schmiede und Maschinenraum mit Drehbank, Bohr-, Fräs- und Hobelmaschine wurden eine Zählereichstation und eine Ankerwickelei, sowie eine Bogenlampenprüfstation eingerichtet.
Bis zur Schließung des Technikums 1936 stand über dem Haupteingang nur „Technikum.“ 1936 wurde aus dem Technikum eine Fliegerschule Zum Ende des Krieges diente es als Lazarett. 1944/45 war im obersten Geschoss eine Außenstelle von Bützow/Dreibergen.
Hier sehen wir den Eingangsbereich zum „VEB Hydraulik Nord“. Im Hintergrund der Giebel und der Hof der Ludwigsluster Straße 02.
Nach der Wende wurde das Gebäude an Herrn Christian Rosenkranz verkauft. Seitdem finden hier die verschiedensten Umschulungen statt.
Herr Rosenkranz ließ das Haus 2002 aufwendig sanieren.
Ein Blick in die Ludwigsluster Straße nach dem 30.Januar 1933. Hier haben wir noch einen freien Blick auf das Elektrizitätswerk und die Lehrwerkstatt des Technikums.
Das linke Bild aus etwa derselben Perspektive, aber ca. 60 Jahre später. Rechts das 1905 erbaute E-Werk und die Schlosserwerkstatt, zugehörig zum Technikum. Die Trafostation wurde 1961 gebaut. Am linken Bildrand die Schlachterei Köpcke.
Hier haben wir unsere Ludwigsluster Straße um 1900.
Die Straße ist schmaler wie heute, weil noch auf beiden Seiten Vorgärten waren.
Die Ludwigsluster Straße 07 wurde 1896 von der Stadt für den Direktor des Technikums gebaut. In einem Einwohnerverzeichnis von 1917 lesen wir noch „Direktor-Wohnhaus“ und 1925 wohnen dann hier ein Ingenieur Paul Mahler und der Ratspraktikant Walter Schnoor;1933 wird John Lang-Heinrich genannt. Er war von 1928 bis 1934 Direktor des Technikums.
Rechts die Zeichnung der untersten Etage. 180 m2 sind selbst heute noch pompös.
In der Ludwigsluster Straße 11 finden wir seit dem 15.Mai 1991 das Dentallabor Wagner und eine Wohnung.
Im Juni 1966 wurde ein staatliches Dentallabor eröffnet.
In der unteren Etage fanden wir die Zahnärztin Elisabeth Richter (Erste Unterlagen im Archiv sind datiert auf den 31.März 1947.) 1969 wurde das Haus vom Rat des Kreises gekauft und Zahnarzt Dr. Eckhard Voß eröffnete hier die 2.Praxis.
Das Haus Ludwigsluster Straße 13 wurde nach der Wende abgerissen.
Es wurde als fünftes Gebäude vor dem Schweriner Tor errichtet.
In der heutigen Ludwigsluster Straße 13 eröffnete Nicole Hellwig im Oktober 2009 ihren Friseursalon nebst Kosmetik- und Nagelstudio „Barbier Nr. 13“.
Mit ihrem Unternehmen ist sie seit 20 Jahren selbständig.
Ein Blick in die Querstraße. Am linken Bildrand sehen wir die Garage von Frau Köpke. Die drei Einfamilienhäuser wurden 1935/1936 gebaut.
Am 25.April 1950 wurde vom KWU (Kommunales Wirtschaftsunternehmen) beschlossen, das Haus Querstraße 05 zum Pionierhaus umzugestalten.
1934 wurde aus „An der Ludwigsluster Straße“ die „Boelcke-Straße“. Oskar Boelke war einer der bekanntesten Jagdflieger des 1. WK. Er wurde 1916 über Frankreich abgeschossen.
Auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 21.März 1946 bekam sie den Namen „Querstraße“.
Die Villa Ludwigsluster Straße 15 wurde 1894 von Ingenieur Karl Hecht, Lehrer im Technikum, erbaut. 1925 wohnt hier der Ingenieur und Lehrer Eugen Fliedner.
Die Villa nach dem Erwerb durch Schlachtermeister Rudolf Köpke sen. 1969 und nach den ersten Sanierungsmaßnahmen 1984.
Das ist die Ludwigsluster Straße 15 im Jahr 2013.
Hier die Ludwigsluster Straße 13, 15 und 17 aus der Vogelperspektive.
Am oberen Bildrand sehen wir einen Teil der Gärtnerei Carl Jantzen. Im Längsgebäude am rechten Bildrand war das Wohnhaus Ludwigsluster Straße 21, erbaut 1895. Es erfolgte hier auch der Verkauf.
Das Haus Ludwigsluster Straße 17 wird am 18.August 1921 von Albert Jöhrend an das Lederwerk verkauft. Gebaut wurde es 1909.
Das Grundstück Ludwigsluster Straße 21, Gärtnerei Carl Jantzen. Links davon die spätere Fritz-Reuter-Straße.
Am 07.Mai 1894 kauft Jantzen von Gastwirt Paul Koropp und Töpfermeister Carl Giese insgesamt 345 Quadratruten (ca. 7473 m2) Land für seine Gärtnerei. Ein Jahr später kann er sein neues Haus beziehen. 1928 kommen noch einmal 10 Quadratruten (ca. 217 m2) zum Grundstück dazu.
Hier sehen wir einen Umzug zur 50-Jahr-Feier des Kriegerverein Neustadt i. M. am 06.Juli 1924.
Diese Zeichnung von 1906 zeigt das geplante Grundstück von Thees.
Im März 1897 erwirbt die Stadt von Webermeister Ahrens das Grundstück zwischen Schweriner Weg und Ludwigsluster Straße an der Längsseite der Gärtnerei Jantzen.
In dem neu angelegten Bebauungsplan ist diese Fläche als Straße geplant.
Fr. Thees kauft das Grundstück 1907. In diesem Jahr erfolgen die Grundbucheintragung und der vermutliche Baubeginn. Links sehen wir einen Entwurf des geplanten Hauses.
In der Fritz-Reuter-Straße 01 (am rechten Bildrand) wohnte 1917 der Maurermeister Fritz Thees und 1925 finden wir zusätzlich seinen Sohn Maurermeister Gustav Thees.
Vermutlich bekam die Fritz-Reuter-Straße 1912 ihren Namen. In diesem Jahr kauft der Arbeiter Otto Wendt das Grundstück Nr. 03. Die Nummer 02 gehört dem Schriftsetzer Peters. 1917 standen hier drei Häuser, bis 1925 kommen 02 weitere Häuser hinzu. Eine intensivere Bebauung erfolgte ab 1927. 1930 sind es dann 13 Häuser. Bis 1938 folgen die letzten 09 Grundstücke
Das Gelände von Gärtner Jantzen 1991 und ein Blick auf den Netto-Markt, Postanschrift Ludwigsluster Straße 21, in der Bauphase. Seitdem wechselten häufiger die Anbieter.
Am 01.Februar 1994 erfolgte die Übergabe des Gebäudekomplexes Netto-Markt.
Diese Aufnahme entstand 2013 mit Blickrichtung Ortsausgang.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite haben wir die Goetheallee in welche die ehemalige Schützenstraße 1949 umbenannt wurde.
Die heutige „Goethe-Allee“ wurde auch als „Hagenscher Steig“ bezeichnet.
1917 hatten wir zwei, 1925 drei Wohnhäuser in der Schützenstraße.
Am linken Bildrand das Haus Goethe-Allee 03, erbaut 1919.
Das Wohnhaus von Gärtnermeister Carl Wesenberg, die Goetheallee 01, wird 2013 abgerissen.
Gebaut wird es 1896 von Holländer (Milchproduzent) Bernhard Ide, Wesenberg kauft das Haus am 10.Februar 1910 von Ludwig Stopsack.
Die Unterlagen besagen, dass die Familie Wesenberg seit dem 26.Januar 1914 hier wohnt.
Familie Wesenberg ging am 17.April 1960 in den Westen. Zunächst wurde die Gärtnerei von der Stadt weitergeführt. Von 1966 bis 1993 übernahm die GPG Storchennest Ludwigslust dann diese Einrichtung.
Die weitere Lückenbebauung erfolgte zu Ende der DDR-Zeit und nach der Wende.
Frau Schulz verkaufte nach der Wende ihr Haus am Glockenturm und ließ sich dafür dieses Eigenheim in der Goetheallee errichten.
Im Januar 1936 erwirbt Karl Rühmling die Scheuen von Ida Sorgenfrey und baut sie zu einer Werkstatt mit Tankstelle um. Zu der Zeit standen hier auch noch die Scheunen (rechts von der Tankstelle). Die neue Anschrift lautet Ludwigsluster Straße 31.
Am 17.Juli 1992 erfolgte die Übergabe der HEM-Tankstelle.
Hinter der Tankstelle befindet sich das Wohnhaus von Carl Rühmling.
Hier noch mal ein Blick auf die HEM-Tankstelle. Seit August 2008 finden wir in der ehemaligen Werkstatt von Karl Rühmling den Autoservice Mix & Harstädt GbR.
Das Haus Ludwigsluster Straße 30 (oben links), 29 (oben rechts) …
… und 28 (unten links).
Das Haus Ludwigsluster Straße 30 wurde 1914 (Bauunterlagen) gebaut und gehörte Ernst Baader. Die Nr. 29, gebaut 1909, gehörte seinem Bruder Robert. Erworben wurde die ehemalige Plückhahnsche Scheune Ludwigsluster Straße 28 (linkes Bild) im Dezember 1933 durch Ida und August Sorgenfrey von der Stadt. Ein Teil der Scheune wurde abgerissen. Der Neubau erfolgte durch die Neustädter Firma Herrmann Kienappel. Im Juli 1935 konnte das Wohnhaus bezogen werden. 1978 kaufte Malermeister Ralf Unger das Haus.
Hier gehen wir weiter in die Landwehr. Sie mündet in den Kiez.
Das Haus, heute „An der Landwehr 01“, wurde 1894 erbaut. 1914 ist es die „Ludwigsluster-Straße 290“, 1917 „Landwehrgraben“ und seit 1925 „An der Landwehr 01“.
Am Landwehrgraben 324 (heute Landwehr 02) wohnt 1914 Maurermeister Johann Kurz.
1925 werden hier 04 Häuser genannt.
Auffällig an der heutigen Ansicht ist, dass die Bäume in der Ludwigsluster Straße fehlen. Die Vorgärten auf der rechten Seite mußten der Straßenverbreiterung weichen.
Die Ludwigsluster Straße 27, erbaut von Architekt und Lehrer August Reimann aus dem Technikum, 1894 war das Haus fertiggestellt.
Der Fanfarenzug des Kinderheimes 1969 in Aktion.
Rechts im Bild sehen wir den Eingang zur Gärtnerei Jantzen.
Hier sehen wir die Freiwillige Feuerwehr, vermutlich aus Anlass des 50-jährigen Bestehens 1974 vor den Häusern Ludwigsluster Straße 27 und 26.
In dem letztgenannten Haus wohnte 1925 Wilhelm Breuninger, der später seine Firma in der Gartenstraße gründete. Im Hintergrund die Ludwigsluster Straße 28 und 29.
Links die Baulücke, rechts das neue Gebäude 1993.
Das Haus Ludwigsluster Straße 25 wurde 1900 für den Lehrer des Technikums Ingenieur Karl von Auw fertiggestellt. 1925 wohnt Lehrer Karl v. Amo in diesem Haus, 1944 der Kulturbaumeister Wilhelm Müller.
Die Ludwigsluster Straße 24 1995 und im Jahr 2000 nach der Sanierung. In diesem Haus wohnte laut Einwohnerliste von 1925 der Lehrer und Direktor des Technikums Louis Grufke. Die Bauzeichnung des Hauses stammt von 1901 und trägt Grufkes Unterschrift.
Die Bauzeichnung für das Haus Ludwigsluster Straße 23 (Bildmitte) trägt das Datum „22.Oktober 1890“, ausgeführt war der Bau 1891.
Torsten Freitag, der Besitzer, hatte sich als Tischler selbstständig gemacht und seine Tischlerei in der ehemaligen Schmiede im Hydraulik eingerichtet.
Auf dem Hof wollte er sie nach der Wende weiterbetreiben. Aber, bedingt durch einen Betriebsunfall, musste er diesen Plan aufgeben.
Blick in Richtung Stadt ab Ludwigsluster Straße 22.
Am 05.August 1932 erwarb die Ärztin Gertrud (Gertie) Meier-Ahrens das Haus Ludwigsluster Straße 22 für 18.300 RM von Schlachter Johann Schack.
Keine zwei Jahre später, am 28.Juli 1934, ging es für 15.000 RM durch Zwangsverkauf in das Eigentum der AOK über.
Hier noch mal aus einer anderen Richtung die Ludwigsluster Straße 20, 22 und 23.
Das Haus Nr. 22 konnte 1891 bezogen werden, die Nr. 20 ein Jahr später, 1892.
Am 20.April 1933 erschien im Neustädter Anzeiger die Bekanntmachung, dass Frau Dr. Meier-Ahrens aus dem Sonntagsdienst ausgeschlossen sei. So wurde sie aus Neustadt-Glewe vertrieben und ist im Juli 1942 nach Theresienstadt und 1944 nach Auschwitz deportiert worden.
Die Haustüren der Ludwigsluster Straße 22 und 20.
Hier die Ludwigsluster Straße 18, 16 und 14.
Die Nummer 16 (Bildmitte) wurde 1979 und dann noch einmal nach der Wende saniert.
Der Sägemüller Stechel ist 1894 mit dem Bau seines Hauses Ludwigsluster Straße 16 fertig.
Hier wohnt 1917 die Witwe Frieda Stechel, die den Kolonialwarenladen nach dem Tod ihres Mannes weiterführt.
Diese Aufnahme stammt von 1913/1914.
Am 01.Februar 1938 übernimmt Margarete Stechel den Laden von ihrer Mutter Frieda und betreibt ihn bis Anfang der 1960er Jahre.
Die Ludwigsluster Straße 14 bis 04.
Der Bau des Haus Ludwigsluster Straße 12 wird 1894 für den Stadtsekretär Wilhelm Risch vollendet. Er war ab November 1903 bis zu seiner Amtsenthebung 1918 durch den Arbeiter- und Soldatenrat Ratsherr (Senator) in unserer Stadt.
Auch die Ludwigsluster Straße 14 kann 1894 bezogen werden.
1925 wohnte in der Ludwigsluster Straße 12 der Architekt und Lehrer vom Technikum Paul Fritz.
1933 wird ein Kaufmann Otto Abendstern genannt.
Am 04.Oktober 1940 kauft der Wäschereibesitzer August Kohler das 1889 fertiggestellte Haus in der Ludwigsluster Straße 10.
Der in diesem Jahr geplante Umbau zur Wäscherei ist 1941 realisiert.
Ab 1954/1955 wird die Wäscherei von Günther Voß betrieben.
1961 kauft die Stadt das Grundstück und übernimmt die Wäscherei.
Diese Aufnahme von der Ludwigsluster-Straße 08 entstand, als auch diese Häuserzeile noch Vorgärten hatte.
In einer Broschüre von 1958 lesen wir: „Hans Heinemann: Radio-Spezialwerkstätte und Labor für Rundfunk, UKW, Fernsehen, Tonband und Verstärkertechnik“
Bei dieser Aufnahme von der Ludwigsluster Straße 06 bitte den Anbau wegdenken.
Ackerbürger Friedrich Thees baut dieses Haus 1887.
1933 wohnt hier der Architekt und Lehrer des Technikums Friedrich Nothan.
1902 gründete Friedrich Thess (vermutlich sein Sohn) in der Ludwigsluster Straße 06 eine Schlachterei. Diese baute er an das Wohnhaus.
1935 verpachtete er sie an Rudolph Köpke, der sie wiederum 1969 an seinen Sohn Rolf weitergibt. Rolf Köpke musste aus gesundheitlichen Gründen sein Geschäft aufgeben.
Nach einem dreijährigem Hin und Her konnte Anfang November 1992 mit dem Umbau begonnen werden.
Das modernisierte Geschäft führte er noch einige Jahre. Horst Langner schloss es im Jahr 2006.
Im Jahr 2008 kauft Mareen Kressin das Haus für ihren Croque in der Ludwigsluster Straße 06.
Die Rückseite einer Fotografie von Adolf Burow, der Sohn wird 1917 noch in diesem Haus Ludwigsluster Straße 04 genannt.
Sein Antrag vom 21.Dezember 1899, hier eine Wiese zum Bau eines Wohnhauses zu kaufen, wird am 13.Jan. 1900 positiv beantwortet.
Vom 01.April 1900 liegt eine Rechnung von Ingenieur Stahlberg über die Aufmessung des zu bauenden Hauses vor.
Danach war Baubeginn.
Am 24.Dezember 1905 verstirbt Adolf Burow im 70. Lebensjahr.
Am 09.Jan. 1920 kauft der Fotograf Curt Röser das Haus. Der Umbau in der heutigen äußeren Form erfolgt 1922. Es wird der rechte Eingang geschaffen.
1933 wird der Fotograf Walter Kunert genannt, ihm folgt Ende der 1960er Jahre Gerhard Triebel. 1979 übernahm Rosemarie Zeidler das Geschäft und schloss es 2001 aus Altersgründen.
Jetzt finden wir hier ein Versicherungsbüro.
Dieser Blick in die Stadt entstand Anfang der 1990er Jahre.
Rechts hinter dem Haus sehen wir die alte Mauer.
Das Schützenhaus
Hier sehen wir den Eingangsbereich zum Schützenhaus.
Mit der Umbenennung der Schützenstraße in Goetheallee 1956/1957 bekam das Schützenhaus die offizielle Bezeichnung Parkrestaurant. In diesem Zusammenhang wurde auch das Schild an der Ludwigsluster Straße entfernt.
Das Schützenhaus wurde 1851 im Auftrag der Neustädter Schützenzunft gebaut (Richtfest war am 28.Juni d. J.). (Bilder vorhergehende Seite) Doch bereits neun Jahre später, am 17.Dezember 1860, wird es verkauft. Es steht aber der Schützengilde weiter zur Verfügung.
1860 erfahren wir u.a., dass sich links vom Schützenhaus ein Garten mit Kegelbahn befindet.
Am 14.April 1899 tritt der Schützenwirt Theodor Ehlers seinen Garten von 1590 m2 zum Bau eines Turnplatzes ab.
Die hier abgebildete Kegelbahn wurde 1926 oder 1927 gebaut. Anfang der 1980er Jahre wurde sie abgerissen.
Am 20.Juli 1946 übernahm Walter Wulf das Schützenhaus.
1950 bis 1958 wurde es von Ingeborg Gottlieb, die auch Eigentümerin war, geführt
1958 übernahm Paul Zander das Parkrestaurant im Auftrag der HO.
Am 03.Juni 1993 erlebte das traditionsreiche Parkrestaurant ein chinesisches Comeback. Es wurden nach einigem Umbau am 01.Oktober 1993 eröffnet, musste aber am 15.Mai 1996 wieder schließen.
Zwischen dem 01.Juli 1997 und 17.November 2003 wurde das Parkrestaurant unter verschiedenen Pächtern weitergeführt.
Hier sehen wir die Gaststätte unter der Leitung von Anja Fuhrmann und Ulf Piotrowski, von Oktober 1998 bis September 2002.
Am 29.Mai 1996 eröffnete ein Getränkemarkt im Saal des Parkrestaurants, wurde aber ein paar Jahre später wieder geschlossen.
Ab November 2003 stand das Parkrestaurant dann leer. Im Februar 2004 brach hier ein Brand aus. Danach sah es gar nicht mehr gut für das Haus aus.
Nach einer wechselvollen Geschichte und einigen Jahren Leerstand wird das ehemalige Parkrestaurant am 06.März 2008 von Tony Maruhn erworben.
Seine Firma CARRMAX Automobile e. K. richtete im ehemaligen Saal des Hauses eine Werkstatt ein. Sie restauriert deutschlandweit Oldtimer.
Im Sinne des Hauses wird (in diesem Gebäude) somit auch weiterhin eine interessante Freizeitgestaltung angeboten.
Nun einiges zur Nutzung des Schützenhauses. Zunächst war hier selbstverständlich der Schützenverein tätig. Diese Aufnahme stammt vom Schützenfest vom 16. bis 19.Juli 1925.
Von links: Bäcker Fritz Bentin, Makler Albert Jörndt, Hotelbesitzer Werner Buck (Stadt Hamburg), Hotelbesitzer Franz Koropp, Postmeister Theodor Röhr, Fabrikant Emil Lücke, Bahnvorsteher Fritz Maack, Maurermeister Johannes Kurz, Bäcker Ludwig Ullrich, Maurermeister Fritz Thees.
Um das Schützenhaus herum gab es verschiedene Technikerheime und auch das Schützenhaus selbst wurde von den Technikern oft genutzt. Und wenn man sich nur vor dieser Kulisse fotografieren ließ.
Als 1911 zwei Techniker beim Schlittschuhlaufen im Neustädter See ertranken, wurden sie vor der Überführung in ihre Heimatstädte im Schützenhaus aufgebahrt.
Entgegen der Meinung, dass in der Nazizeit die Schützenvereine verboten wurden, existierte sicher nicht nur in unserer Stadt die Schützenzunft bis zum Kriegsende. Sie wurde erst 1945 von der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) verboten.
Doch es muss dann wieder eine Zulassung erfolgt sein, wie dieses Programmheft von 1958 belegt.
Zu DDR-Zeiten fanden jährlich Betriebsfeste fast aller Neustädter Betrieb im Saal des Parkrestaurants statt. Schon zu Anfang eines jeden Jahres wurden hierfür Termine vereinbart.
Und selbstverständlich wurden hier die jährlichen Jugendweiheveranstaltungen durchgeführt. Um im Anschluss in der Gaststätte Mittag essen zu können, musste man sich schon ein Jahr vorher im Parkrestaurant anmelden.
Die Teddys spielten oft auf Tanzveranstaltungen. Mitglieder waren: Rüdiger Pape, Paul Warncke, Dieter Pieplow und Wolfgang Köpcke.
Auch DDR-Größen der Unterhaltungsbranche traten im Parkrestaurant auf. So sahen wir hier u.a.: „City“, Gaby Rückert, „Berluc“ und Frank Schöbel. Organisiert wurden diese Veranstaltungen von der Klubeinrichtung, deren Leiter Dieter Fischbeck war. Oft erfolgte dies in Zusammenarbeit mit der FDJ-Ortsleitung.
Gebaut wurden in der Ludwigsluster Straße:
bis 1870 04 04 davon vor 1870 02 (davon 1851 Schützenhaus)
1887 bis 1890 04 08 davon vor 1887 01 (heutige Ludwigsluster Str. 09)
1891 bis 1892 04 12
1894 09 21
1895 bis 1896 03 24
1900 02 26
1901 01 27 1895 bis 1935: 10 Häuser 31 Häuser
1905 01 28
1909 bis 1914 02 30
1935 01 31
Anschrift der Landwehr:
1914 Ludwigsluster Straße 290
1917 Landwehrgraben 01
1925 An der Landwehr 01
aktualisiert: 21. Juni 2019
Gerhard Düker, 2015
Auskunft zur historischen Entwicklung der Straße erteilt:
Herr
Gerhard Düker